Dank Mitwirkungsverfahren eine bessere Variante

Roger Wüthrich von der IG Umfahrung Chappele. (Foto: Sven Gasser)

Die Rickenstrasse und damit auch St. Gallenkappel sollen entlastet werden. So will es der Kanton. Die neue und erweiterte Variante Umfahrung St. Gallenkappel ist dem Engagement der Bevölkerung zu verdanken.

Das Dorf St. Gallenkappel ist zusammen mit dem Weiler Betzikon vom Durchgangsverkehr der Rickenstrasse schwer belastet. Der Kanton hatte im Frühjahr 2023 Vorschläge für die Rickenstrasse von Wattwil bis Neuhaus präsentiert und dazu ein Mitwirkungsverfahren ausgeschrieben. Dieses erfolgte jedoch mit kurzer Frist und mit der Hürde, dass die Mitwirkung nur online möglich war. Da fühlten sich doch einige, vor allem ältere Bewohner, zu recht ausgeschlossen oder überfordert.

Selbsthilfe ist gefragt
Die Interessengemeinschaft Umfahrung Chappele um die Vorstandsmitglieder Erich Kistler, Roger Wüthrich und Simon Zumstein setzte sich beim Kanton dafür ein, dass auch brieflich mitgewirkt werden konnte und bekamen dafür sogar eine Fristverlängerung. Flyer an alle Haushalte, eine Internetseite mit schnell abrufbaren Informationen, Tafeln am Strassenrand, eine Informationsveranstaltung und viel Mundpropaganda mobilisierte die Bevölkerung. Sogar «Kaffee-Kränzli» wurden organisiert, um die Leute beim Ausfüllen des Formulars zu unterstützen. Gleichzeitig stellte die IG eine weitere Variante zur Diskussion, nämlich ein Langtunnel von Betzikon bis Neuhaus und somit eine wirkliche Entlastung des Dorfes und des Weilers. Denn die vom Kanton vorgeschlagenen Varianten hatten den Hauptzweck nicht erfüllt und im besten Fall nur zwei Drittel des Dorfes entlastet. Unterstützung erhielt die IG auch von der Gemeinde Eschenbach, zu der St. Gallenkappel gehört, sowie durch die Ortsparteien SVP und Die Mitte.

Treffen nicht mehr nötig
Auf ein im August durch die IG angeregtes Treffen mit den Verantwortlichen des Kantons wurde im gegenseitigen Vernehmen verzichtet. Dies, weil der Kanton durchblicken liess, dass es in Richtung der von der IG vorgeschlagenen Variante gehe. Ein grosser Erfolg für die IG und alle Beteiligten. Roger Wüthrich betont denn auch, dass das Tiefbauamt die Mitwirkung professionell durchgeführt habe und auf die Anliegen der Einwohner und der IG eingegangen sei. Mit der nun vorliegenden und angepassten Lösung wird auch die Gefahr von unzähligen Einsprachen vermindert. Dies wiederum verkürzt den Zeitraum bis zu einer Umsetzung. Denn zuerst müssen noch die Gemeinden und der Kanton einem Vorprojekt zustimmen.

Freude im Gemeindehaus
Die Gemeinde Eschenbach freut sich, dass das Kantonsprojekt zur verkehrlichen Verbesserung der Rickenstrasse immer mehr Gestalt annimmt, lässt Gemeindepräsident Cornel Aerne auf Anfrage wissen. Mit der Wahl der Bestvariante, welche auch vom Gemeinderat favorisiert werde, sei ein wichtiger Meilenstein erreicht. Angesprochen auf den Erfolg der Mitwirkung äussert Aerne: «Eine breit abgestützte Mitwirkung zeigt die Haltung der Bevölkerung auf. Ich bin davon überzeugt, dass die breite Akzeptanz des Vorhabens den ganzen Projektablauf begünstigen und sich schlussendlich auch positiv auf eine zeitnahe ­Realisierung auswirken wird. Im vorliegenden Fall konnte mit der Untertunnelung des Gerendinger Tälis noch eine sehr wesentliche Verbesserung in die nun vorliegende Linienführung eingebracht werden.» Man warte nun gespannt auf das Vorprojekt des Kantons und hoffe auf baldige Realisierung.

Sven Gasser

 

Termine
Informationsveranstaltungen für die Bevölkerung

Das kantonale Tiefbauamt wird die Variantenentscheide und das weitere Vorgehen an zwei Informationsveranstaltungen im Detail vorstellen und Fragen beantworten. Die Anlässe finden am Dienstag, 7. November, um 19 Uhr in der Turnhalle in St. Gallenkappel, Vogelherdstrasse 7, sowie am Mittwoch, 8. November, um 19 Uhr in der Aula des Berufs- und Weiter­bildungszentrums Toggenburg, Bahnhofstrasse 29, Wattwil statt.

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