Vier Schulvorlagen in Uznach

An der Zürcherstrasse beim Ernetschwilerbach soll ein Unterstufenschulhaus mit Kindergarten entstehen. (Foto: zVg)

Die Bevölkerung wächst stetig, neue Wohnungen werden gebaut und somit besteht auch laufend Ausbaubedarf bei der öffentlichen Infrastruktur. An der Bürgerversammlung in Uznach kommen gleich vier Schulvorlagen vors Volk.

Mehr Haushalte, mehr Einwohner, mehr Kinder – dies trifft für so fast jede Gemeinde im Bezirk See/Gaster zu. In Uznach hat die Einwohnerzahl zwischen 2000 und 2021 durchschnittlich um rund ein Prozent pro Jahr zugenommen. Das entspricht einem Wachstum von 5347 auf 6865 Einwohner, bis 2040 rechnet man sogar mit 9000. Das dies Auswirkungen auf die Schulräumlichkeiten haben wird, liegt auf der Hand. An der Bürgerversammlung vom 4. Dezember kommen deshalb nicht weniger als vier Vorlagen vors Volk, welche die Schulen betreffen, davon sind zwei dringlich.

Schulraumplanung aktualisiert
Die «Obersee Nachrichten» wollten von Diego Forrer (Gemeindepräsident von Uznach) wissen, ob der Schulraumplanung in den vergangenen Jahren zu wenig Augenmerk geschenkt wurde. «Im Jahr 2017 wurde eine Erhebung des Schulraumbedarfs der Gemeinde Uznach durch ein Raumplanungsbüro erhoben. Aufgrund der dynamischen Entwicklung der Gemeinde Uznach wurde diese im Jahr 2022 aufgearbeitet. Dabei wurden die Schülerprognosen erheblich nach oben korrigiert.». Die anfangs 2023 überarbeitete Gesamtstrategie zeige sich nun mit den Vorhaben, welche an der Bürgerversammlung zur Abstimmung gebracht werden. Die zukunftsfähige Lösung habe einen Zeithorizont von 15 bis 20 Jahren, so die Mitteilung weiter.

Die Gemeinde plant einen Neubau für einen Kindergarten und ein Unterstufenschulhaus an der Zürcherstrasse beim Ernetschwilerbach. Dazu beantragt sie einen Projektierungskredit in der Höhe von 600 000 Franken. Entstehen sollen vier Kindergarten- und sechs Unterstufenzimmer mit Nebenräumen, Lehrerzimmer, eine Turn­halle, Spiel- und Aussenplätze und Räume für den Mittagstisch. Die Burgergemeinde hat sich bereit erklärt, der Politischen Gemeinde die nötigen Parzellen (im Bild rot umrandet) im Baurecht für 99 Jahre zu überlassen.

Neubauten und Umnutzungen
Im Schulhaus Bifang sollen zwei Klassenzimmer mit Nebenräumen entstehen. Diese werden durch Unter- und Mittelstufe auf das Schuljahr 2024/25 benötigt. Für diese dringende Baute wird ein Baukredit von 987 000 Franken beantragt, die Inbetriebnahme wird auf Sommer 2024 veranschlagt.

In einem weiteren Antrag wird die Umnutzung der unteren Turnhalle Letzi zu Werkräumen, respektive die Umnutzung bestehender Werkräume zu Schulzimmern beantragt. Dafür nötig ist ein Baukredit in der Höhe von 630 000 Franken. Eine Inbetriebnahme wäre auch hier Sommer 2024. Gleichzeitig würde die Baute energetisch saniert und es hätte Platz für eine 11. Klasse.

Was passiert bei Ablehnung?
Die beiden Anträge sind dringlich für einen optimalen Schulbetrieb ab Sommer 2024. Die «Obersee Nachrichten» wollten wissen, was eine Ablehnung für Folgen hätte. Diego Forrer dazu: «Im Jahr 2022 konnte in Uznach ein Einwohnerzuwachs von 4,3 Prozent registriert werden. Bei den Schülerinnen und Schüler betrug diese Quote gar 7 Prozent, das heisst, dass im Jahr 2022 somit 60 zusätzliche Schulkinder zuzogen. Es müssen deshalb auf der Unter- und Mittelstufe zwei zusätzliche Klassen gebildet werden. Falls die beiden Projekte abgelehnt werden, müsste die künftige neue 1. Klasse in einem Provisorium geführt werden. Eine Reduktion von vier geplanten Klassenzügen auf drei würde bedeuten, dass die 1. Klassen im Durchschnitt 26 Kinder hätten.». Auch die neue Mittelstufenklasse müsste in einem Provisorium untergebracht werden. Man wolle eine Lösung mit Provisorien verhindern und erachte die beiden Investitionen als sinnvoll für die künftige Nutzung der beiden Schulanlagen.

Sanierung Schwimmbad
Mit 2,8 Mio. Franken veranschlagt ist die Sanierung der Garderoben, Dusch- und WC-Anlagen, Schwimmbad-Decke und Fensterfassade im Schwimmbad Herrenacker. Es sind werterhaltende Sanierungen für das seit Anfang 2009 von der Politischen Gemeinde betriebene Schwimmbad und sind für die rege genutzte Anlage dringend nötig. Auf den Einbau eines Edelstahlbeckens mit neuem Hubboden möchte der Gemeinderat zurzeit verzichten.

Sven Gasser

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