Projektwettbewerb «Schwimmbad Lido» mit einem klaren Sieger

Im Lido ist ein Hallenbad mit Aussenbecken, Liegewiese und Bistro geplant. (Visualisierung: zVg)

Im Juni 2020 zog der Stadtrat die Notbremse für einen Neubau des Schwimmbads Lido. Nach vier Jahren präsentiert die Stadt nun das Siegerprojekt für die Neuauflage des Bauvorhabens – neu mit Hallenbad.

Die Geschichte ums Freibad Lido ist schon lang. Nach dem Stopp eines bereits durch die Stimmbürger bewilligten Projekts infolge unvorhersehbarer Mehrkosten wollte die Stadt 2021 das bestehende Bad mit einer Instandstellung für weitere 15 Jahre fit machen. Doch diese Vorlage wurde an der Bürgerversammlung vom Dezember 2021 überraschend abgelehnt.

Hallenbad gewünscht
Immer wieder kam bei der Bevölkerung der Wunsch nach einem Hallenbad auf. Nachdem die Bürgerversammlung im Dezember 2022 einen Wettbewerbskredit von 400 000 Franken bewilligt hatte, gab die Stadt Gas. 37 Teams reichten ihre Bewerbung für die Teilnahme am Wettbewerb ein. Nach einem Präqualifikationsverfahren blieben 13 Teams übrig. In einer ersten Runde schieden davon neun aus und für die verbliebenen vier Teams ging es in die Endrunde. Nun steht der Sieger fest: Das Projekt «Dreiteiler» des Teams Peter Moor GmbH, Architekt ETH SIA, Zürich und Raderschallpartner AG, Landschaftsarchitekten BSLA SIA, Meilen obsiegte in der Jury einstimmig. Marcel Gämperli, Leiter Fachbereich Stadtentwicklung präsentierte an der Medienkonferenz das siegreiche Projekt. Dieses füge sich mit dem dreiteiligen Baukörper harmonisch in die Umgebung ein. Zudem sei es das günstigste und nachhaltigste aller vier Projekte, so Marcel Gämperli. Die Schwimmhalle umfasst ein 25 Meter-Becken mit einem Dreimeter-Turm, zwei Lehrschwimmbecken und Planschbecken mit Rutschbahn. Das Aussenschwimmbecken ist mit sechs 50 Meter langen Bahnen geplant. Dazu kommen Planschbecken, eine grosse Liegewiese und ein öffentliches Bistro beim Strandweg. Auch der Zugang zur Liegewiese direkt am See ist beim Siegerprojekt eingeplant.

Kostenintensives Projekt
Mit geschätzten Kosten von 70 bis 75 Mio. Franken handelt es sich um einen grossen Brocken. Stadtrat Luca Eberle relativiert diese jedoch zum Teil. Da im Lido auch zwei Lehrschwimmbecken geplant sind, könnte auf die nötige Gesamtsanierung der Schwimmbecken im Schachen und Hanfländer verzichtet werden. Stadtrat und Bauchef Christian Leutenegger erwähnt, dass im Team des siegreichen Projektes bereits von Beginn weg Ingenieure mit einbezogen wurden. Weiter verfüge das Team über Erfahrung mit solchen Anlagen – kürzlich wurde eine im Appenzellischen eröffnet, aktuell sei man in Stäfa an einem Projekt. Somit könne man davon ausgehen, dass auch bei der Kostenschätzung keine grossen Überraschungen auftreten werden, und eine Reserve sei darin bereits enthalten.

Frühzeitige Kommunikation
Dass bei solchen Projekten eine offene und transparente Kommunikation essenziell ist, haben die Stadtoberen gelernt. Die Stadt bringt schon an der Bürgerversammlung vom 6. Juni den Projektkredit vors Stimmvolk, mit dem Ziel diesen im September 2024 an die Urne zu bringen. Ende Februar werden die vier Wettbewerbsprojekte im Stadthaus ausgestellt und die gesamten Informationen sind auf der städtischen Homepage unter News einsehbar. Laut Stadtrat Luca Eberle soll an der Bürgerversammlung offen und transparent informiert werden und die Basis für die Urnenabstimmung gelegt werden. Dabei werde dann auch erläutert, ob und wie ein Projekt ohne Hallenbad möglich sei und welche Auswirkungen dies aufs Gesamtprojekt hätte. Sollten die Stimmberechtigten allen Krediten zustimmen, wäre ein Baubeginn  frühestens auf Ende 2026 möglich, mit Eröffnung 2029. Natürlich vorausgesetzt, dass dieser nicht durch Einsprachen verzögert wird.

Sven Gasser

Back To Top