25,3 Millionen fuhren 2023 Bus

Der 856-Bus hält am Bahnhof Wetzikon. Für einmal ist er nicht gut besetzt. Foto: Max Kern

Die VZO drückten 2023 in Sachen Passagierzahlen kräftig aufs Gaspedal: 25,3 Mio. Fahrgäste wurden befördert – das ist ein Plus von 9,1 Prozent. Nur in Sachen Pünktlichkeit wurde das Busunternehmen unverschuldet ein wenig ausgebremst.

Die Verkehrsbetriebe Zürichsee und Oberland AG, kurz VZO, legten im vergangenen Jahr bei der Fahrgastbeförderung kräftig zu. An ihren 449 Bushaltestellen stiegen 25,3 Mio. Passagiere in die 108 Busse ein. Das ist gegenüber dem Rekordjahr 2022 ein stattlicher Zuwachs von 9,1 Prozent. War man bei den VZO überrascht über den Allzeitrekord? Joe Schmid, Direktor der VZO, sagt zu den «Obersee Nachrichten»: «Wir haben bereits im Verlaufe des letzten Jahres eine stark steigende Nachfrage analysiert und durften von einem überdurchschnittlichen Wachstum ausgehen. Die starke Zunahme von 9,1 Prozent übertrifft unsere Prognose.»

Am stärksten zugelegt hat die Linie 856. Die Wetziker Linie, welche die Kastellstrasse im Norden mit dem Bahnhof verbindet, ist 31,2 (!) Prozent mehr frequentiert worden als im Vorjahr. Grund dafür seien, so die VZO, der neue Samstagbetrieb seit Dezember 2022 sowie eine Zunahme auch an den Werktagen.

Fachkräftemangel? Fremdwort
Das Busrad dreht sich im Zürcher Oberland weiter. Die VZO rechnen auch für dieses Jahr mit einer Steigerung der Passagierzahlen. Direktor Schmid sagt: «In unserer Planung kalkulieren wir mit einer jährlichen Wachstumsrate von drei bis vier Prozent. Das Wachstum wird im laufenden Jahr weitergehen. Wir rechnen jedoch moderater als im vergangenen Jahr.»

Stöhnt der Direktor der VZO nicht wie die meisten Arbeitgeber im Lande über den zunehmenden Fachkräftemangel? Schmid: «Aktuell sind all unsere Stellen besetzt. Die Rekrutierung von Personal ist anspruchsvoll. Bis anhin ist es uns gelungen, neue Mitarbeitende zu gewinnen und von den VZO als guter Arbeitgeber zu überzeugen. Der Lohn passt, das Arbeitsklima stimmt, und Jobs bei den VZO machen Sinn.» Das sehen offenbar 346 VZO-Mitarbeitende auch so: Sie sorgen praktisch rund um die Uhr dafür, dass werktags 61 000 Fahrgäste täglich pünktlich zu S-Bahn und wieder zurück gelangen.

Mehr Menschen, mehr Stau
In Sachen Pünktlichkeit gab’s im vergangenen Jahr aber einen klitzekleinen Abzug: Sie reduzierte sich um 0,4 Prozent. Warum? Der VZO-Direktor erklärt: «Die 0,4 Prozentpunkte gilt es zu relativieren. Die VZO stellen täglich rund 5300 Anschlüsse zwischen Bus und Zug her. Davon funktionieren 96 Prozent. Diese Qualität zu halten ist anspruchsvoll, denn nicht nur in Bussen gibt es mehr Menschen, sondern generell im Strassenverkehr.» Die logischen Folgen? Schmid: «Unsere Busse bleiben in der Folge häufiger im Stau stecken und die Weiterfahrt verzögert sich. Zudem zählten wir im vergangenen Jahr Dutzende Baustellen auf unseren Busrouten, welche ebenso zu Verzögerungen im Fahrplan führen können.»

Von Verhältnissen wie in Deutschland ist das Zürcher Oberland zum Glück meilenweit entfernt. Dort spotten die Wartenden: «Der Bus kommt pünktlich mit halbstündiger Verspätung.»

Max Kern

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