Kanton will BWZ im Lido

Aktuell auf vier Gebäude verteilt – das BWZ an der Zürcherstrasse. (Foto: Sven Gasser)

2016 stimmte die Bürgerschaft von Rapperswil-Jona dem Landverkauf im Lido an den Kanton St. Gallen zu. Nun will der Kanton im Südquartier einen Neubau realisieren.

Etwas später, etwas teurer, aber er soll kommen – der Neubau des Berufs- und Weiterbildungszentrums BWZ in Rapperswil-Jona. Der Kanton erachtet das Südquartier als «optimale Lage für ein neues BWZ», wie er in einer Medieninformation mitteilt. Das Grundstück, das sich bereits in kantonalem Besitz befindet, biete genügend Platz für ein modernes Berufsschulgebäude und sei optimal an den öffentlichen Verkehr angeschlossen.

Landverkauf im 2016
Im 2016 wurde dem Verkauf von zwei Parzellen im Südquartier an den Kanton an der Urne zugestimmt. Die Stadt beabsichtigte ursprünglich den Bau des Schulhauses in Eigenregie, um dieses später an den Kanton zu verkaufen. Im 2022 war diese Idee dann jedoch vom Tisch. Nun soll durch den Kanton eine Schule für 1600 Lernende (am jetzigen Standort 1100) mit 95 Klassen erstellt werden. Geplant sind 28 Normalunterrichtszimmer sowie je fünf Lernlandschaften und Praxiszonen. Bei den Kosten geht man von 90 Mio. Franken aus – ohne Tiefgarage. Eine solche wäre Aufgabe der Stadt.

Kantonsrat soll bestimmen
Nachdem die Projektskizze durch die Regierung im 2023 genehmigt wurde, geht nun die Botschaft an den Kantonsrat. Auf Anfrage der «Obersee Nachrichten» bei Martin Stöckling, Stadtpräsident und Kantonsrat, ob dies im Kantonsrat Formsache sei, meint dieser, dass er keine grundsätzlichen Diskussionen erwarte, der pädagogische und bauliche Bedarf sei ausgewiesen. Allenfalls könnten der Zeitplan und die Kosten zu reden geben. Aufgrund des obligatorischen Finanzreferendums, respektive der Höhe der Investition, werde es eine kantonale Abstimmung brauchen. Eine städtische Abstimmung brauche es jedoch nicht mehr, da der Landverkauf bereits 2016 besiegelt wurde, so Stöckling. Die kantonale Volksabstimmung wird voraussichtlich im ersten Quartal 2026 stattfinden.

Teil des Masterplans Lido
Der Neubau des BWZ im Lido ist auch Bestandteil des im März vorgestellten, überarbeiteten Masterplans Lido. Der Stadtrat erachte den Bedarf nach aktuellem Schulraum für das BWZ als ausgewiesen. Der neue Standort im Südquartier mache aus städtischer Sicht Sinn – aufgrund des Flächenbedarfs wie auch der Lage, so Stöckling. Sofern das St. Galler Stimmvolk dem Projekt zustimmt, könnte die Schule frühestens im 2034 den Betrieb aufnehmen. Bis dahin bliebe der Schulbetrieb am alten Standort erhalten.

Sven Gasser

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