EZL übernimmt Fernwärmenetz

(Von links) Daniel Böni, Geschäftsführer KEZO, Christian Schucan, Verwaltungsratspräsident KEZO, Hansruedi Müller, Verwaltungsratspräsident EZL und Ernst Uhler, CEO EZL. (Foto: zVg)

Rückwirkend per 1. März 2024 übernimmt die Energieversorgerin Energie Zürichsee Linth AG (EZL) mit Sitz in Rapperswil-Jona das bestehende Fernwärmenetz der KEZO Hinwil.

Der Zweckverband Kehrichtverwertung Zürcher Oberland (KEZO) betreibt in Hinwil seit mehr als 40 Jahren ein Fernwärmenetz. Dieses versorgt zuverlässig und kostengünstig viele Wohn- und Gewerbe-Liegenschaften mit CO2-freier Wärme.

In einem Grundsatzentscheid legten die Delegierten des Zweckverbands in einer ausserordentlichen Sitzung am Donnerstag, 21. März 2024, den Grundstein für die Übertragung des Hinwiler Fernwärmenetzes an eine neue Eigentümerin. Diese Entscheidung folgt dem Antrag des Verwaltungsrats, das Fernwärmenetz von Hinwil zu verkaufen. Zurzeit läuft der Vollzug des Eintrags beim Handelsregisteramt. Sobald dieser Rechtsgültigkeit erlangt hat, ist der Verkauf rückwirkend per 1. März 2024 abgeschlossen. Die bestehende Konzession für das Fernwärmenetz wird an die Energie Zürichsee Linth AG (EZL) aus Rapperswil-Jona übertragen. Die Energiequelle wird auch künftig die Wärme aus der Kehrichtverwertung in der Kehrichtverbrennungsanlage in Hinwil sein. Und auf diese Kernaufgabe will sich die KEZO in Zukunft fokussieren.

Grosses regionales Wärmenetz
Für die EZL hat sich der Bereich Fernwärme und erneuerbare Energien in den letzten Jahren zu einem wichtigen strategischen Standbein entwickelt. Die Energieversorgerin betreibt bereits den Energieverbund Jona mit Abwärme aus der örtlichen ARA. Nun plant sie den Bau einer Transportleitung ab der KEZO, um künftig die Gemeinden Bubikon, Dürnten, Rüti und Rapperswil-Jona mit Fernwärme zu versorgen. «Das Fernwärmenetz Hinwil ist eine ideale Ergänzung zu unserem Vorhaben, die Region mit nachhaltiger und klimafreundlicher Wärme zu versorgen», sagt Ernst Uhler, CEO Energie Zürichsee Linth AG. Die Hinwiler Fernwärmekunden profitieren künftig von umfassenderen Dienstleistungen und einem schnelleren Ausbau durch die neue Netzbetreiberin. Zudem wird die EZL bei einem Unterbruch der KEZO-Ofenlinie, beispielsweise während Revisionsarbeiten, die Versorgungssicherheit in Zukunft durch redundante Systeme sicherstellen.

Kaufpreis bleibt geheim
Die «Obersee Nachrichten» wollten von Ernst Uhler wissen, was der Kauf beinhaltet. Das gesamte Fernwärmenetz in Hinwil hat eine Länge von knapp sieben Kilometern. Auf diesem Netz werden aktuell knapp 20 GWh Wärme abgegeben, so Uhler. Dieses bestehende Netz geht nun in den Besitz der EZL über. Und was hat das gekostet? Gemäss Ernst Uhler wird der Verkaufspreis nicht kommuniziert. Verkäuferin des Fernwärmenetzes Hinwil ist die KEZO selbst, als eigene Rechtspersönlichkeit. Der Zweckverband Kehrichtverwertung Zürcher Oberland, dem Rapperswil-Jona angehört, ist die Trägerschaft der KEZO.

Versorgungssicherheit
Gemäss Medienmitteilung wird EZL Versorgungunterbrüche der KEZO mit redundanten Systemen überbrücken können. Ernst Uhler verweist darauf, dass in absehbarer Zeit eine Energiezentrale errichtet werden soll, welche die Versorgungssicherheit sicherstellen werde. Dazu kämen individuelle und kleinere Lösungen, welche bei Bedarf eingesetzt werden.

Sven Gasser

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