Darf es ein Quadratmeter mehr sein?

Baulich läuft es nach Plan für den SC Siebnen, im November könnte es mit dem Training losgehen. (Foto: Rafael Muñoz)

Mit einer symbolischen Verkaufsaktion möchte der SC Siebnen die finanzielle Belastung durch den Neubau abfedern und die Bevölkerung ins Boot holen.

Die besten Standorte mögen vergeben sein, es hat dennoch reichlich Platz, um ein sinnvolles Projekt zu unterstützen. Der SC Siebnen baut einen neuen Allwetterplatz, um den Normen des Fussballverbands Region Zürich zu entsprechen und die Engpässe im Spiel- und Trainingsbetrieb zu beseitigen. Profitieren soll vor allem der Nachwuchs des Vereins. Mit einem symbolischen Quadratmeterverkauf hofft der SCS auf die Unterstützung der Bevölkerung.

Bauprojekt läuft nach Plan
Die Bauarbeiten für den neuen Kunstrasenplatz am Nordring in Siebnen schreiten planmässig voran. Wenn alles so gut weiterlaufe, könnten bereits im November die ersten Trainingseinheiten stattfinden, sagt Urs Ruoss, Leiter Infrastruktur im OK Kunstrasen. Der Chef Anlage ist seit 35 Jahren im Vorstand des SCS. «Seit der Abstimmung sind wir baulich sehr gut vorwärtsgekommen. Wir sind terminlich absolut im Plan, es läuft wirklich gut. Die einzige Sorge, die wir haben, ist die finanzielle Seite.» Normalerweise sei es eine Gemeinde, die derartige Projekte finanziert und in Auftrag gibt. Da für Siebnen nicht eine Gemeinde zuständig ist, sondern drei, habe der Verein in Galgenen, Wangen und Schübelbach Gesuche stellen müssen. Dadurch komme der Löwenanteil von 1,4 Mio. Franken zusammen. Jedoch fehlten noch 700'000 Franken, die der Verein selbst aufbringen muss. Abzüglich eigener Ersparnisse müsse der SCS noch 500'000 Franken sammeln. Dafür setze er auf verschiedene Optionen, unter anderem auf Sponsoring. Zusätzlich lancierte er einen symbolischen Quadratmeterverkauf.

An bester Lage investieren
Elfmeterpunkte und Anstosspunkt sind bereits vergriffen. Auch die Linien des einen Torraums sind fast ganz besetzt. Auf der anderen Seite des Spielfeldes aber auch im Mittelkreis und in den Strafräumen lässt sich noch in bester Lage investieren. Interessierte, die in die Zukunft des SC Siebenen investieren möchten, können dies über die Webseite allwetterplatz.sc-siebnen.ch tun. Fläche auswählen, in den Einkaufskorb legen, «Spenden» anklicken und abschicken – schon ist man symbolisch auf dem Fussballplatz verewigt.

Unterstützer sind kreativ
«Jeder, der irgendetwas dazugeben möchte, kann sich dort einklinken und seinen Quadratmeter aussuchen. Es ist gar nicht schlecht angelaufen. Wir erwarten uns sicher noch ein wenig mehr, als bisher hereingekommen ist. Wir probieren immer wieder, die Leute zu überzeugen, dass sie hier und dort einen Quadratmeter kaufen zum Beispiel für 50 Franken. Das ist kein riesiger Betrag, aber wir sind froh um jeden Franken», sagt Ruoss. Ein Blick auf die bereits vergebenen Flächen zeigt, dass sich die Unterstützer kreativ geben. Ein Unternehmen wählte die Rasenstücke so, dass auf dem digitalen Feld der Firmenname steht. Manche möchten einfach nur ein Stück im Sechzehner haben oder direkt im Tor stehen. Auf dem neuen Fussballplatz des SC Siebnen geht es zu und her wie auf dem Immobilienmarkt. Und wie bei einer Investition in die eigenen vier Wände lässt sich auch da sagen: Es dient einem guten Zweck.

Rafael Muñoz

Back To Top