Oliver Heer – vom Zürichsee hinaus im Einhandsegler um die Welt!

In der Kempratner Bucht, wo alles begann, liest Oliver Heer die «Obersee Nachrichten». Foto: Thomas Hulliger

Der Joner Oliver Heer sammelte als kleiner Junge in der Kempratner Bucht bei Rapperswil seine ersten Erfahrungen auf einem Segelboot, einem Optimisten. Heute ist er Profisegler und möchte etwas erreichen, was noch kein Deutschschweizer geschafft hat: Er ist bei der Weltumseglung Vendée Globe 2024 am Start – und will die Regatta vor allem beenden.

Die Vendée Globe gilt als die härteste Hochseesegel-Herausforderung der Welt und verlangt den Teilnehmern extremen Einsatz ab. Das Rennen beginnt am 10. November in Les Sables d'Olonne in Frankreich (siehe Grafik), führt nach Süden durch die Doldrums (Flaute-Gebiet am Äquator) und um das Kap der Guten Hoffnung an der Süd-Spitze Afrikas. Von dort aus segeln die Skipper durch das Südpolarmeer, weichen Eisbergen aus und passieren den Süden Australiens. Anschliessend umsegeln sie das Kap Horn an der Spitze Südamerikas, fahren durch die Doldrums in den Atlantik und zurück nach Frankreich. Die gesamte Strecke ist fast 50 000 km lang, das Rennen dauert etwa drei Monate. Aufgrund strenger Qualifikationskriterien können nur die besten Rennsegler der Welt teilnehmen. Oliver Heer konnte sich erst im Juli dieses Jahres als 40. und letzter Segler für den Start qualifizieren.

Extreme Herausforderung
Bereits seit Sommer 2022 unterzeichnete das Rapperswiler Unternehmen Burgerstein Vitamine eine Partnerschaft mit Oliver Heer Ocean Racing. Burgerstein Vitamine unterstützte das Team um Oliver Heer sowohl bei verschiedenen Rennen als nun auch als Namensgeber. Die Partnerschaft und Namensgeber für die bevorstehende Vendée Globe wurde gleichzeitig mit der Qualifikation zur Vendée im Sommer dieses Jahres bekannt gegeben. Unter dem Namen «Tut gut» segelt nun der Rapperswiler Segler Heer die nächsten Monate rund um die Welt. Normalerweise schafft es nur etwa die Hälfte der gestarteten Teilnehmer, die Route zu beenden. Bisher haben erst 114 Personen die Ziellinie der Vendée Globe überquert. Die Teilnahme an der Vendée Globe ist eine extreme Herausforderung für das Durchhaltevermögen, sowohl physisch als auch mental. Der «Mount Everest» des Segelsports.

Meilensteine und Erfolge
Heer segelte von 2018 bis 2022 für das Hugo Boss IMOCA-Team. Als Bootskapitän hatte er die technische Verantwortung und war Co-Skipper mit Alex Thomson beim Rolex Fastnet Race 2021. Thomson, der bereits fünf Mal an der Vendée Globe teilgenommen hat, wurde für Oliver zum Mentor und Vorbild. Gemeinsam segelten sie über 50 000 Meilen, was Oliver dazu inspirierte, seine eigene Kampagne für die Teilnahme an der Vendée Globe 2024 zu starten. (Thomas Hulliger)

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